Suche
Close this search box.
Inhalt

Wir bauen einen Sandkasten

Was kann es für Kleinkinder Schöneres geben, als einen Sandkasten? Stundenlanges buddeln, bauen, Kuchen backen und die Fantasie spielen lassen.
Inhalt

Schon früh hatten wir den Enkeln einen kleinen Sandkasten für den eigenen Garten geschenkt.

Anregt durch einen tollen, großen Sandkasten mit rund 4 Metern Durchmesser und Sitzbänken in der Reihenhaussiedlung von Opa und Oma, musste bald ein ähnliches Exemplar auch im eigenen Garten her.

Unser Sohn hatte dazu schnell konkrete Vorstellungen:

Unsere Anforderungen

  1. Außenabmessungen 3×3 Meter
  2. „Buddeltiefe“ mindestens 40 cm
  3. Rand ca 20 cm aus dem Boden ragend
  4. Randflächen zum „Kuchen backen“
  5. Sitzfläche für Kinder und Erwachsene
  6. Abdeckung zum Schutz vor Laub und Katzendreck
  7. Sitzlehne für Oma und Opa
  8. Sonnenschutz für die Kleinen

Grobkonzept

Ausgehend von diesen Anforderungen, stellte sich schnell die Frage nach dem Budget und damit der Auswahl der Materialien.

Für den Rand wären gummibasierte Blöcke, wie sie oft auf öffentlichen Spielplätzen zu finden sind, schön. Dieses scheidet jedoch schnell aus Kostengründen sowie der schlechten Befestigungsmöglichkeit für eine Sitz- und Baufläche aus.

Die Sitzflächen und die Abdeckung sollen somit aus Holz gefertigt werden.

Als Sand soll Spielsand Verwendung finden, der jedoch durch eine Unterlage vom Untergrund abgetrennt werden soll, um eine Vermischung von schwarzer Erde und Spielsand zu vermeiden, als auch Unkraut aus dem Untergrund im Spielbereich fern halten soll.

Rings um den Sandkasten sollen Gehwegplatten das sauber halten erleichtern.

Entwurf Sandkasten
Entwurf Sandkasten

Ein Sonnenschutz ist noch in der Planung.

Materialliste

1. Aushub

Der Erdaushub sollte ursprünglich mit einem Minibagger erfolgen. Die Mietkosten von rund 100 € pro Tag (zzgl. Anlieferung/Abholung) sind überschaubar. Allerdings muss auch ein ungehinderter Zugang zum Grundstück gewährleistet sein!

Wir haben uns aus Platzgründen jedoch für die „manuelle Variante“ entschieden. In einer längeren Gemeinschaftsaktion ca. 4-5 cbm Mutterboden (oder was man in der Münchener Schotterebene so nennt) ausgehoben. Haufenweise Steine, Baumwurzeln, steinharter Lehmboden und sonstiger Unrat haben uns dabei beachtlich behindert.

Den Aushub häuften wir zunächst zu einem erstaunlich großen Berg in einer hinteren Gartenecke auf. Nach fertigem Aushub haben wir ihn teilweise gesiebt und im Garten verteilt, verschenkt und den Rest auf den Wertstoffhof gebracht.

2. Rahmen bauen​

Zu Beginn nahmen wir genau Maß und markierten mit kleinen Posten und Maurerschnur, wo genau der Sandkasten entstehen soll.

Fundament erstellen

Einige Mühe bereitete uns das „Fundament“ zu legen. Das sollte genau „in der Waage“ sein, obwohl der Garten in diesem Bereich ein wenig Gefälle hat. Wir wollten auf jeden Fall erreichen, das die späteren Sitz-/Ablageflächen sowie die Abdeckung schön waagegerecht sind. Um „die Waage“ herzustellen leistete uns neben einer Wasserwaage auch eine selbst gebastelte Schlauchwaage hervorragende Dienste.

Rahmensteine setzen

Die Rahmensteine haben wir exakt ausgelegt und ausgerichtet. Schließlich wünschten wir uns ein sauberes Rechteck bzw. Quadrat und kein Parallelogramm. Hierbei erinnert man sich gern an die Grundlagen der Geometrie und misst zig Mal die Längen/Breiten/Diagonalen ab, bis es endlich passte!

Die Steine haben wir dann wieder einzeln aufgenommen und in ein Bett von Gartenbau Fertigbeton gelegt, den wir mit Moniereisen stabilisiert und ebenfalls eingeebnet haben (so sinken die Steine auch nicht auf ein unterschiedliches Niveau ab).

Kaum zu glauben, wie viel Beton wir hierfür eingesetzt haben. Diesen hatten wir uns zuvor vom Baumarkt auf Paletten liefern lassen und in der Garage trocken zwischengelagert. Zum Anrühren der unzähligen Chargen (der Beton einer Charge bindet erstaunlich schnell ab) ist ein Mörtelkübel sowie ein elektrisches Rührwerk unerlässlich.

Trotz sorgfältiger und zahlreicher Messungen besteht eine große Herausforderung darin, die exakte Symmetrie und Höhenausrichtung durch das Hochnehmen und setzen der Steine in den Beton nicht zu verlieren. Außerdem muss man genau darauf achten, dass der Rahmenschluss zum Ende genau aufgeht. Mit dem Ergebnis waren wir wirklich zufrieden.

Insgesamt haben wir drei Reihen Steine übereinander gesetzt, von denen die oberste Reihe aus dem Boden/Rasen schaut und das Gefälle des Rasens ausgleicht. Die erste und zweite Reihe Steine haben wir in gewohnter Weise mit Beton untereinander verbunden (soll schließ stabil sein und später die Sitzfläche und die Abdeckung tragen). Damit man bei der dritten Steinreihe nicht den andersfarbigen Mörtel/Beton in den Fugen sieht, haben wir die letzte Reihe mit Universalkleber verklebt. Ich war anfangs skeptisch, ob dieser hält. Im Nachhinein war ich jedoch total begeistert: Einfach, schnell und sauber. Könnte man durchaus in größerem Maß in Erwägung ziehen, wenn der Kleber nicht so teuer wäre.

Pflanzsteine
3 Reihen Pflanzsteine

3. Außeneinfassung

Der Sandkasten braucht auf jeden Fall eine Bodenumrandung, damit der beim Spielen verstreute Sand nicht im Rasen „versumpft“, sondern die Beton-Gehwegplatten eine Möglichkeit bieten, durch Fegen die unmittelbare Umgebung des Sandkastens sauber zu halten.

Fundament erstellen

Ein Aushub von ca. 10-20 cm Tiefe sollte ausreichen, um einen stabilen Untergrund für die Gehwegplatten herzustellen. Als Fundaments eignet sich Gartenbausplit (den wir uns aus dem Baumarkt in kleinen Säcken gekauft haben und wegen der Gesamtmenge besser hätten liefern lassen).

Glatt mit einer Leiste nivellieren und abziehen. Gartenplatten auflegen und prüfen, ob diese kippelfrei in der Waage liegen (Achtung: Gefälle des Rasens berücksichtigen). Die Fugen mit etwas Splitt verfüllen.

Somit ist auch eine saubere Rasenschnittkante entstanden.

4. Innenausbau

Nachdem der Rahmen gemauert ist, kommen erste Erfolgserlebnisse auf und Zufriedenheit macht sich breit. Doch es muss zügig weitergehen – die Kinder sind ungeduldig.

Untergrund vorbereiten

Für die Abtrennung der Sandschichten und als Schutz vor Unkraut von unten kommt ein Unkrautflies zum Einsatz. Dieses wird großzügig auf Länge geschnitten und in Bahnen überlappend (auch ein wenig an den Rändern hoch) verlegt. Die Bahnen werden mit Klebeband verbunden.

Sand einfüllen

Je nach Größe und Tiefe des Sandkastens braucht man unterschiedlich viel Sand. Wir haben uns für mehrfach gewaschenen Spielsand mit einer Körnung bis 0-2 mm entschieden.

Wer kein Auto mit Anhänger hat, sollte sich diese Menge besser im Big Bag vom Baumarkt oder Ähnlichen liefern lassen.

5. Sitz- und Spielfläche

Im jetzigen Zustand konnte schon einmal der erste Probedurchgang mit den Kindern starten, die darin nicht nur buddelten, sondern sich auch genüsslich wälzten und wunderbar tobten. Doch wir hatten noch mehr vor: Eine Sitzfläche musste noch her!

Vorbereitung

Da Holz in diesen Tagen sehr teuer ist und obendrein in dieser Größe und Breite nicht in gehobelter Form erhältlich war, haben wir uns für einfaches Bauholz entschieden. Dieses haben wir mit einem Elektrohobel bearbeitet und die Ränder mit einer Oberfräse angefast, damit die Verletzungsgefahr durch Holzsplitter minimiert wird.

Die Holzbohlen haben wir mit zweifach mit ???? gestrichen. Das sieht nicht nur klasse aus, sondern ist auch ein idealer Verwitterungsschutz in der nassen und kalten Jahreszeit.

Befestigung

Anfangs hatten wir überlegt, die Bohlen mit Leisten von unten gegen ein mögliches Verrutschen zu sichern und nur aufzulegen. Dieses hätte den Vorteil gehabt, dass man auch noch Spielsachen in den hohlen Randsteinen unterbringen kann. Allerdings war diese Lösung aufgrund des hohen Gewichtes der Sitzbohlen für Kinder nicht handhabbar. Kürzere Bohlen hätten sicher gewackelt und wären von den Kindern „verschleppt“ worden.

So haben wir entschieden die Sitzflächen sicher zu befestigen, indem sie fest verschraubt werden.

Sitz-/Spielfläche aufsetzen
Sitz-/Spielfläche aufsetzen

Also durchbohrten wir die Bohlen und befestigten sie mit einer Dübel/Schraubenkombination am Untergrund befestigt. Da wir uns nicht zugetrauten, die Steine sauber, ohne Bruch anzubohren, haben wir kurzerhand einen Teil der Pflanzsteine im Bereich der späteren Schrauben großzügig mit Gartenbau-Beton gefüllt.

Die Bohlen haben wir vorgebohrt, provisorisch verlegt und ausgerichtet, um die danach die Dübellöcher anzuzeichnen und zu bohren.

Anschließend wurden die Dübel gesetzt und die Bohlen mit Unterlegscheiben/Sechskant-Gewindeschrauben befestigt. Die Schrauben hatten wir vor der Befestigung mit einem entsprechend großen Forstner Bohrer in den Bohlen versenkt.

 

6. Die Abdeckung

Langsam nahm unser Projekt vorzeigbare Formen an, war jedoch noch längst nicht beendet. Es fehlt noch die „Krönung“: eine Abdeckung gegen Tiere (wir wollen keinen Katzendreck) und Herbstlaub im Sand.

Holzschutz

Alle Latten und Leisten wurden, mit einem zuverlässigen Schutz gegen Witterungseinflüsse geschützt. Dafür verwendeten wir die gleiche Holzschutzfarbe wie für die Sitz- und Spielfläche.

Zum Glück spielte das Wetter größtenteils mit (mild, trocken, sonnig). Allerdings mussten wir kurzfristig auf die Garage ausweichen, um dort unsere Arbeitsböcke aufzustellen. Dort startete die „Fließbandarbeit“, indem wir die zahlreichen Hölzer zweimal schliffen und strichen.

Aufmaß

Die gesamte Abdeckung sollte später aus zwei Hälften bestehen, die man jeweils nach rechtsund links zu Sitzflächen bzw. Rückenlehnen zusammenklappen kann. Jede der beiden Hälften muss sich somit in drei gleiche Teile aufteilen.

Jetzt kam das kleine 1×1 der Größenbestimmung ins Spiel: Jede der insgesamt sechs Elemente muss eine identische Zahl von Querlatten tragen. Ausgehend von der Breite der Latten ergab sich der jeweilige Abstand der Latten.

Für die spätere Montage der Querlatten empfehle ich dringend ein Hilfsmittel für die Herstellung des korrekten und stets gleichmäßigen Abstandes! Wir verwendeten entsprechende Abstandhölzchen in der passenden Stärke. Wir legten die Querlatten provisorisch auf Abstand aus, um zu prüfen, ob unsere Mathematik und Abstandshölzchen das gewünschte Ergebnis erzielen, bevor wir mir der Montage begannen.

Planung Abdeckung
Planung Abdeckung

Montage

Die Vormontage der insgesamt sechs Einzelelemente erfolgte sinnvollerweise auf dem Boden außerhalb des Sandkastens. Dabei waren die Längsleisten jeweils bei den beiden äußersten Elementen von unten und beim innersten Element von oben zu verschrauben (diese bildeten dann später die Stütze für die Rückenlehne).

Als alle Elemente vormontiert waren, gings an die Endmontage vor Ort. Hierzu haben wir das jeweils äußerste Element fest an den vorhandenen Sitz-/Spielflächen angeschraubt. Die Verbindung der jeweils anderen Elemente untereinander erfolgte dann mit Klappscharnieren.

Fertigstellung

Nach der letzten Feinjustierung der Leisten mussten noch die Stützleisten für die Rückenlehnen derart auf eine entsprechende Länge werden, dass sie jeweils im aufgestellten Zustand bis auf den Boden (Gartenplattenumrandung) reichen und die Rückenlehne in einem gleichmäßigen und angenehmen Winkel abstützen.

Rückenlehne mit -stütze
Rückenlehne mit -stütze

Insgesamt vier angeschraubte Handgriffe (zwei auf jeder Seite) erlauben es, die Abdeckung einfach zu öffnen und zu schließen. Leider sind hierfür zwei Erwachsene nötig. Die Abdeckung wurde auf Grund ihrer Größe und des vergleichsweise dicken Holzes (sollte schließlich möglichst wenig durchhängen) sehr schwer.

7. Sonnenschutz

Unser Projekt wurde wesentlich umfangreicher und zeitlich aufwändiger, als geplant. Daher nehmen wir uns den Sonnenschutz für die kommende Saison vor. Die aktuelle Witterung erlaubte uns diese Aufteilung des Gesamtprojektes.

8. Das Ergebnis

Sandkasten in Vollendung
Es kann losgehen!

Ein umfangreiches und schweißtreibendes Projekt. Die Addeckung mit der Sitzfläche, inkl. Lehne sagt mir sehr zu. Allerdings sind die Abmessungen sehr üppig, was dazu führt, dass die Abdeckung sehr schwer ist.

Die Kosten sind nicht zu unterschätzen. Einen späteren (eventuellen) Rückbau müssen die Kinder und Enkel ohne mich angehen!

 

HINWEIS


Für alle mit oder einer gepunkteten Unterstreichung gekennzeichnete Links auf dieser Seite zahlt der Verkäufer ggf. eine kleine Provision an mich. Der Preis und die Leistungen für den Käufer bleiben unverändert.

Teilen:
Facebook
Twitter
Pinterest
WhatsApp
Email

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Stets informiert bleiben

In regelmäßigen Abständen informiere ich Interessierte via EMail über neue Blog-Beiträge. Trage dich in den Verteiler ein, um dabei zu sein.